Hallo, Rückschlüsse auf die Identität von "Wahrheitsliebe" sind auf legalem Wege nur über die IP-Adresse des Rechners möglich, den "Wahrheitsliebe" für ihre Internet-Session in diesem Forum genutzt hat. Und selbst wenn es sich bei der "Wahrheitsliebe" um einen DAU (dümmsten anzunehmenden User) handelt, gleicht die Rückverfolgung der IP-Adresse auch unter den günstigsten Vorraussetzungen einer Sisyphusarbeit. Auch wenn Deutschland seit dem 24.11 einmal mehr auf dem besten Weg zum totalen Überwachungsstaat ist, bleibt es für den Privatmann nahezu unmöglich, die wahre Identität hinter einer IP-Adresse zu ermitteln (am 24.11 diesen Jahres wurde der Kompromiss zur TK-Vorratsdatenspeicherung durch den EU-Ausschuss abgesegnet --> Standort- und Telefonverbindungsdaten sowie die IP-Adressen sollen künftig zwischen sechs und zwölf Monate lang archiviert werden!!! Man stelle sich vor: noch am 30.07 hat das Amtsgericht Darmstadt entschieden, die Telekom verstoße gegen "geltendes Datenschutzrecht", weil der DSL-Provider dynamisch zugewiesene IP-Adressen "bis zu 80 Tage" nach Rechnungsstellung aufbewahrt!!!). Die weitere Vorgehensweise wäre also die Folgende: Zunächst einmal ist "Wahrheitsliebe" wegen "übler Nachrede nach § 186 StGB" anzuzeigen. Jede von einem Nutzer besuchte Seite im Internet (also auch Agenda-Leben) ermittelt sämtliche Informationen von der IP-Adresse des Nutzers bis zur verwendeten Browserversion, also müsste Jürgen die von "Wahrheitsliebe" aufgezeichnete IP-Adresse an die Strafverfolgungsbehörden weiterleiten, damit diese über den Internet-Provider der "Wahrheitsliebe" deren Identität herausbekommen (der verwendete Internet-Provider ist für jedermann ganz einfach zu ermitteln, indem man etwa auf der Seite http://www.all-nettools.com/toolbox die bekannte IP-Adresse in das Textfeld neben "WhoIs" einträgt). So weit, so gut, nur hat die "Wahrheitsliebe" hierbei zahllose Möglichkeiten, zu fälschen, zu tricksen, zu verschlüsseln und damit Anonymität zu wahren. Gerade wenn "Wahrheitsliebe" tatsächlich beauftragt und bezahlt wurde (was mir doch schon etwas sehr weit hergeholt zu sein scheint), läge es sicher im Interesse der Auftraggeber, keinerlei Spuren zu hinterlassen. Ergo: man schnappt sich ein Notebook mit guter WLAN-Antenne, setzt sich bei gutem Wetter und einer heißen Tasse Kaffee vor den nächstbesten Saturn- oder Media-Markt und loggt sich in deren nicht besonders gut geschützten Netzwerke ein, um unter Nutzung derer Internet-Anbindungen allerhand subversive Theorien im WWW zu verbreiten - ohne jemals enttarnt werden zu können, da jedwede Rückverfolgung bei den besagten PCs von Saturn/MediaMarkt ende würde. Die "kostspieligere" Methode wäre, sich für 3€/Stunde einen PC in einem Internetcafe zu arrangieren, und von dort aus unbehelligt und nach Belieben seinen "kriminellen" Machenschaften nachzugehen. Aber das betreiben eines solchen "Aufwandes" möchte ich der "Wahrheitsliebe" hier garnicht unterstellen und nehme an, dass sie/er vom heimischen PC auf diese Seite gestoßen ist. Hier widerum kommen die unterschiedlichsten Mechanismen zur Vertuschung der eigenen Identität in Frage: am Sichersten ist es stets, nicht mit der eigenen IP-Adresse zu surfen, sondern einen Stellvertreter, den sog. Proxy-Server zu benutzen. Hat man diesen nicht als Hardware-PC realisiert, gibt es eine Unmenge an Programmen, die einen Proxy-Server und somit eine andere als die persönliche IP-Adresse vortäuschen. Installiert man nun gar mehrere dieser Schein-Proxies, dann vertuscht ein Proxy die IP des anderen, welcher die IP desjenigen vertuscht, der die tatsächliche IP des Nutzers vertuscht... Ist man soweit abgesichert, empfehlen sich noch sogenannte Anonymizer als zusätzliche Sicherung. Diese im Netz zahlreich vorhandenen und einfach zu bedienenden Internet-Dienste verändern die vom Nutzer preisgegebenen Informationen nochmals gravierend, so dass der Nachforschende plötzlich nach einem unter portugiesischem Linux laufenden Rechner in Burkina Faso sucht. Mehrere gleichzeitig verwendete Anonymizer verfälschen dieses Bild selbstredend noch besser. Der Möglichkeiten noch nicht genug, kennt der durch und durch Böses wollende Mensch natürlich auch noch andere Kniffe, durch manuelle Abänderung der Datenpakete gezielt Fehlinformationen an den empfangenden Server zu senden. Wenn man jetzt rekapituliert, wieviele Stufe der arme Strafverfolgungsbeamte bei der Ermittlung der sich hinter einer IP-Adresse versteckenden Person bewältigen muss - und diesen Aufwand ins Verhältnis mit der durchschnittlichen Arbeitserledigungsgeschwindigkeit des Beamten sowie dessen stetig sinkender Motivation setzt, bekommt man eine Erfolgsquote von 0% +/-1. Man bedenke: bei Ausnutzung der verschiedenen Anonymisierungsmechanismen führt die Rückverfolgung der ersten falschen IP zu einer weiteren falschen IP, die wiederum zu einer falschen IP führt, die wiederum....... Soviel dazu. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich es erschreckend finde, wie schnell hier doch mit der Einleitung rechtlicher Schritte gedroht wird. In diesem Forum sollte allen Mitgliedern (einige Kritikpunkte der "Wahrheitsliebe", wie etwa die Beschreibung der fotografierten Partikel, waren ja durchaus konstruktiv) die Möglichkeit eingeräumt werden, sich für ihre als Beleidigung empfundenen Aussagen zu entschuldigen. Diese Methoden könnten immerhin auch hervorragend dazu genutzt werden, um Menschen mit einer abweichenden Meinung mundtot zu machen. Und die Angst, hier im Forum eine eventuell andere Meinung auszudrücken, führt unweigerlich zu Heuchelei, was schließlich auch nicht Sinn der Sache ist. Trotzdem möchte ich ganz besonders noch einmal Karl für die sehr ausführlichen und nützlichen Tipps zu meinem Problem danken und mich gleichzeitig für die auch von mir benutzte Formel "Lanka und Co." entschuldigen (nicht aus Angst ), der unglücklicherweise wohl ein negativer Beigeschmack anzuhaften scheint. Ciao, Neo
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