China genehmigt Tests von Vogelgrippe-Impfstoff am Menschen Peking/Phnom Penh (AFP) - China hat grünes Licht für Tests eines Vogelgrippe-Impfstoffs am Menschen gegeben. Die Firma Sinovac Biotech habe die staatliche Genehmigung für eine erste von zwei notwendigen klinischen Testreihen von Prototypen des Impfstoffs erhalten, berichtete die chinesische Staatspresse am Donnerstag. Dabei werde eine Gruppe von 100 Freiwilligen im Alter zwischen 18 und 60 Jahren mit Serum geimpft. Die ingesamt zwei vorgeschriebenen klinischen Testphasen könnten nach Angaben des Herstellers ein Jahr dauern. Nach seiner Zulassung soll der Impfstoff, der billiger sein wird als bisherige Grippeimpfstoffe, vor allem an Risiko-Gruppen wir Tierärzte oder Geflügelzüchter verabreicht werden.
Peking (dpa) - China hat einen neuen Ausbruch der Vogelgrippe gemeldet. Nachdem am Vortag der zweite menschliche Todesfall durch die Geflügelseuche bestätigt worden war, berichtete das Landwirtschaftsministerium in Peking, dass in Miquan in der nordwestchinesischen Region Xinjiang 2000 Tiere an dem Virus H5N1 verendet seien.
84 000 Tiere seien vernichtet worden, berichteten die amtlichen Medien. Es ist der 21. Ausbruch der Tierkrankheit in China seit Mitte Oktober und der 25. Fall in diesem Jahr. Um eine Ausbreitung der Vogelgrippe zu verhindern, sind in neun Provinzen bereits mehr als 20 Millionen Tiere getötet worden.
Das Gesundheitsministerium hatte am Mittwochabend berichtet, eine 35-jährige Bäuerin sei in Xiuning in der ostchinesischen Provinz Anhui nach dem Kontakt mit infizierten und toten Tieren erkrankt und am Dienstag gestorben. Ärzte hätten das gefährliche Virus H5N1 festgestellt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei unterrichtet worden.
In derselben Provinz war vergangene Woche der Tod einer 24- jährigen H5N1-Patientin gemeldet worden, nachdem die chinesischen Behörden erstmals auch Vogelgrippe-Infektionen bei Menschen eingeräumt hatten. Weltweit sind 150 solcher Infektionen offiziell bestätigt. Etwa die Hälfte der Patienten ist gestorben.
Benzol-Teppich erreicht Chinas Millionenstadt Harbin
Harbin (AFP) - Ein 80 Kilometer langer Teppich hochgiftigen Benzols ist mit dem Wasser des Songhua-Flusses in die chinesische Millionenstadt Harbin geschwappt. Das Trinkwassernetz in Harbin, das in der Nacht zum Dienstag wegen der Umweltkatastrophe gekappt worden war, blieb weiterhin unterbrochen. In Harbin leben 3,8 Millionen Menschen, einschließlich der Vorstädte sind es rund neun Millionen.
"Wir müssen Lösungen für die Wasserversorgung finden", sagte der Chef der Provinzverwaltung, Song Fatang. In der Stadt trafen unterdessen laufend Tankfahrzeuge ein, mit denen die Trinkwasserversorgung sichergestellt werden sollte.
Der zulässige Grenzwert für Benzol wurde nach einer Explosionsserie in einer Chemiefabrik in der Nachbarprovinz Jilin vor zehn Tagen im Wasser des Songhua-Flusses zum Teil um mehr als das Hundertfache überschritten. Das in der Industrie gebräuchliche Benzol ist giftig, krebserregend und kann bei hoher Dosierung tödlich sein. Die Umweltbehörde erklärte auf ihrer Internetseite, am Montag habe der Benzolwert im Fluss den erlaubten Höchstwert nur noch um das 29-fache überschritten. Für heute liegen noch keine Messwerte vor. Harbin liegt in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang, der Unglücksort mit dem Chemie-Komplex 380 Kilometer flussaufwärts in Jilin.
Durch die Explosionsserie in der Jilin Petroleum and Chemical Company waren am 13. November mindestens fünf Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Aus Angst vor Vergiftungen wurden mehr als zehntausend Menschen vorübergehend in Sicherheit gebracht.